Goslar und Wolfenbüttel – zwei Highlights in der niedersächsischen Provinz

Eine Gruppe Menschen steht in einem RaumDie erste Tagesexkursion des 61. Fachhochschulkurses und des 58. Wissenschaftlichen Kurses führte unter der Leitung von Prof. Henne und Dr. Uhde in zwei kleinere niedersächsische Städte.

Am Vormittag besuchte die Gruppe das Stadtarchiv Goslar/Harz, das in diesem Jahr sein 625. Bestehen feiert. Das Stadtarchiv ist damit nicht nur ein sehr altes Archiv, sondern auch erst im vergangenen Jahr in ein neues, wenn auch adaptiertes Gebäude gezogen, das Teil des sogenannten KUlturMArktplatzes ist. Die Gebäude selbst und die neuen Möglichkeiten der engen Zusammenarbeit mit den anderen Playern im KUMA (Stadtbibliothek, Museum und Kulturverwaltung der Stadt) waren dann auch eines der beiden Themen der Führungen, die vom langjährigen Leiter des Archivs, Ulrich Albers, und vom zweiten Vorsitzenden des Fördervereins „Pro Stadtarchiv“, Thomas Jürgens, durchgeführt wurden.

Pro Stadtarchiv und seine Arbeit waren dann auch das zweite große Thema unseres Besuchs. Mit rund 200 Mitgliedern ist der Verein ein herausragendes Beispiel für die Unterstützung eines Archivs durch die „organisierten“ Ehrenamtlichen, die sich nicht nur im Archiv selbst einbringen, sondern auch erfolgreich Lobbyarbeit für das Haus machen und zudem bei der Beschaffung der Ausstattung durch das Einwerben von Spenden Erhebliches leisten.

Mit Herrn Albers und Herrn Jürgens hatten wir deshalb genau die richtigen Ansprechpartner für die zahlreichen Fragen, die von uns gestellt und von den beiden kompetent beantwortet wurden.

Eine Gruppe Menschen steht vor einer MauerDer zweite Teil der Exkursion führte in die Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel. Dort war von besonderem Interesse, wie eine Gedenkstätte mit ihrem sehr spezifischen Sammlungsgut umgeht. Die stellvertretende Leiterin der Gedenkstätte, Jana Lölke, informierte über den eigenen Umgang mit dem Sammlungsgut und über die enge Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Landesarchiv, Abt. Wolfenbüttel, was unter anderem eigene Forschungsprojekte der Gedenkstätte und eine Unterstützung von Angehörigen ehemaliger Strafgefangener bei der Suche nach Unterlagen ermöglicht. Beeindruckend war auch die Ausstellung der Gedenkstätte, die viele Elemente der aktuellen Gedenkstättenpädagogik umsetzt – etliches davon lässt sich auch in die Archivpädagogik übertragen.

Vielen Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtarchivs Goslar und der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel für den freundlichen Empfang und für die vielen Informationen!


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