Schweizerische Studierende zu Gast an der Archivschule Marburg
10. Juli 2025
Vom 7. bis zum 10. Juli 2025 waren zum neunten Mal 23 Studierende der Universitäten Bern und Lausanne an der Archivschule Marburg – Hochschule für Archivwissenschaft zum Blockseminar ‚Archivische Überlieferungsbildung‘ zu Gast.
Nach einer kompakten Einführung in die Geschichte und Entwicklung der deutschen Bewertungsdiskussion durch Dr. Irmgard Christa Becker, Archivschule Marburg, folgten Vertiefungen zur horizontalen und vertikalen Bewertung von Dr. Diana Ascher, Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, und zur Erarbeitung von Dokumentationsprofilen und zur Bewertung nichtamtlichen Schriftguts von Dr. Max Plassmann, Historisches Archiv der Stadt Köln. In einer weiteren Präsentation bot Dr. Lucy Brownson, University College London, einen Überblick über die internationale vorwiegend englischsprachige Bewertungsdiskussion. Sie gewährleistete damit eine Einordnung der deutschen Bewertungsdiskussion in internationale Debatten. Prof. Dr. Christian Keitel, Landesarchiv Baden-Württemberg, diskutierte mit den Studierenden die vielfältigen Fragestellungen der Bewertung digitaler Unterlagen.
Unter der Leitung von Dr. Irmgard Christa Becker und Georg Büchler lic. phil. diskutierten die schweizerischen Studierenden und die Referendarinnen und Referendare des 59. Wissenschaftlichen Lehrgangs Bewertungskonzepte aus Deutschland und der Schweiz. Im Vergleich konnten sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede identifizieren, die zum Beispiel für die beiden Bundesarchive auf der unterschiedlichen Größe der Institutionen und auf verschiedenen Rechtsgrundlagen beruhten.
Ein dichtes Programm aus Präsentationen, Diskussionen und kulturellen Angeboten erleichterte das gegenseitige Kennenlernen und den Austausch über archivfachliche Themen auf Deutsch und Französisch.
Das Blockseminar fand seit 2007 zum zehnten Mal statt. Die Ausgabe von 2021 musste pandemiebedingt in Bern stattfinden.