Der Weg zur Archivarin / zum Archivar
In Deutschland gibt es zwei Möglichkeiten, die Ausbildung zur Archivarin oder zum Archivar zu absolvieren. Zum einen das „freie“ Studium an der Fachhochschule Potsdam, zum anderen die verwaltungsinterne Ausbildung.
In Deutschland gibt es zwei Möglichkeiten, die Ausbildung zur Archivarin oder zum Archivar zu absolvieren. Zum einen das „freie“ Studium an der Fachhochschule Potsdam, zum anderen die verwaltungsinterne Ausbildung.
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Wie und wo wird ausgebildet
Bei der verwaltungsinternen Ausbildung zur Archivarin / zum Archivar handelt es sich um ein duales Vollzeitstudium, das am jeweiligen Ausbildungsarchiv und an der Archivschule in Marburg in Präsenz stattfindet. Die Ausbildung zum gehobenen Dienst beginnt jährlich jeweils zum 1.9. bzw. 1.10., die zum höheren Dienst am 1. Mai eines jeden Jahrs
Die Ausbildung dauert insgesamt zwei (höherer Dienst) bzw. drei Jahre (gehobener Dienst) und ist in einen berufspraktischen Teil in einem oder mehreren Archiven sowie die Fachstudien an der Archivschule gegliedert.
Die Ausbildungsarchive führen den praktischen Teil der Ausbildung durch und entsenden dann die Auszubildenden zu den Fachstudien, dem theoretischen Teil, an die Archivschule Marburg – Hochschule für Archivwissenschaft. Eine Ausnahme bildet der Freistaat Bayern, der seine eigene Archivschule unterhält.
Verwaltungsintern bedeutet, dass eine feste Zahl von Ausbildungsstellen existiert und die Ausbildung nach Beamtenrecht erfolgt. Die Auszubildenden werden zu Beamten auf Widerruf ernannt. Damit verbunden sind sogenannte Anwärterbezüge – die Ausbildung kostet also nichts, stattdessen verdient man etwas. Eine Garantie auf Übernahme nach Ende der Ausbildung besteht nicht, aber die Beschäftigungsaussichten der Absolventinnen und Absolventen sind gut bis sehr gut, da genügend Stellen ausgeschrieben werden.
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Ablauf der Bewerbung
Die verwaltungsinterne Ausbildung wird von den Ausbildungsarchiven des Bundes und der Länder durchgeführt.
Bewerbungen sind grundsätzlich an die in den Ausschreibungen genannten Ausbildungsverwaltungen zu richten. Die Ausschreibungen finden sie auf unserem Stellenmarkt. Dort erfahren Sie auch welche Unterlagen Sie einreichen müssen und auf welchem Weg dies zu erfolgen hat.
Stellenmarkt
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Voraussetzungen
Den einzelnen Ausschreibungen können Sie entnehmen, welche Vorbildung vorausgesetzt wird und welche weiteren Erfahrungen wünschenswert sind.
Für den gehobenen Dienst ist das (Fach-)Abitur, für den höheren Dienst der Abschluss eines wissenschaftlichen Hochschulstudiums mit Master Mindestvoraussetzung.
Je nach Land werden für den gehobenen Dienst unterschiedliche Fremdsprachenkenntnisse und für den höheren Dienst meist eine Promotion gewünscht.
Erfahrungsgemäß wird z.B. ein Praktikum bzw. eine vorherige Arbeit in einem Archiv erwartet.
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Die Lehrgänge an der Archivschule
Die Lehrgänge bestehen aus festen Gruppen von 10 bis 25 Personen. Der Unterricht findet in Präsenz statt.
In jedem Jahr beginnen ein Lehrgang mit Referendarinnen und Referendaren des höheren Archivdienstes im Januar und ein Lehrgang mit Anwärterinnen und Anwärtern des gehobenen Archivdienstes im Oktober.
Vorträge und Lehrveranstaltungen der Spezialisten des deutschen und internationalen Archivwesens ergänzen die Veranstaltungen der hauptamtlichen Lehrkräfte der Archivschule.
In mehreren Exkursionen werden Archive aus allen Archivsparten vorgestellt.
Gut ausgestattete EDV-Räume und die archivwissenschaftliche Fachbibliothek stehen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zur Verfügung.
Die Archivschule profitiert von der unmittelbaren Nachbarschaft des Hessischen Staatsarchivs Marburg, eines der ältesten und größten Archive Deutschlands, und der traditionsreichen Philipps-Universität.